Cockpit: Neue behördliche Auflage

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Cockpit: Neue behördliche Auflage

Vor einigen Wochen sind wir von unseren kantonalen Behörden darüber informiert worden, dass alle Home–bzw. Unschooling-Kinder des Kantons Appenzell Ausserrhoden in Zukunft dreimal jährlich zu einem sogenannten Cockpit erscheinen müssen. Diese Klassen-Cockpits sind in Schweizer Schulen sehr verbreitet und dienen als Testsystem zur Qualitätssicherung im Volksschulbereich. Die einzelnen Module, welche Lernziele aus den Fachbereichen Deutsch und Mathematik überprüfen, ermöglichen den Lehrpersonen ihre Klasse mit einer repräsentativen Stichprobe von 450-600 Schülerinnen und Schülern zu vergleichen. Auf der Basis einer Selbstevaluation erhalten die Lehrpersonen eine Standortbestimmung. Mit dieser neuen Auflage wollen die Behörden eine Standortbestimmung von uns Home-Unschoolern erfassen.

Unsere älteste Tochter hat nun bereits die beiden ersten Cockpits (Deutsch und Mathematik) hinter sich und hat erfahren, wie es sich anfühlt, in einem fremdem Schulhaus, mit einer fremden Lehrperson, mit grösstenteils fremden Kindern fremdartige Aufgaben zu lösen.

Es gäbe viel über Sinn oder Unsinn dieser sogenannten Cockpits zu schreiben, was wir hier aber nicht machen.

Obwohl unsere Tochter diese Cockpit ziemlich doof findet und sich im Deutsch darüber ärgerte (“Doofes Cockpit! War zwar einfach, aber alles so blöde Aufgaben über Piraten!! Also, das interessiert mich jetzt aber wirklich nicht!”), merken wir Eltern, dass es unsere Tochter bis jetzt nicht belastet. Und das beruhigt uns doch sehr!

By |2010-11-20T21:00:29+01:0020. November 2010|Behörden, Cockpit, Standortbestimmung|6 Comments

6 Comments

  1. Sybille 3. Dezember 2010 um 09:33 Uhr - Antworten

    Ja das ist doch super, dass ihr so viele seid dass man euch nicht übersehen kann! Wow!
    In Italien beobachte ich eine langsame aber stetige Zunahme an Homeschoolern bzw. Homeschooling-Interessierten. Der rapide Verfall der Qualität an den (italienischen, nicht Südtiroler) Schulen, vor allem durch die extremen Sparmaßnahmen der aktuellen Regierung, zwingt immer mehr Eltern, sich auch aus diesem Grund Alternativen zu suchen. Viele betätigen sich als eine Art Part-time-Homeschooler, beschäftigen sich also an den Nachmittagen, Wochenenden und Ferien mehr mit den Kindern, bieten ihnen interessante Spiele oder Montessorimaterialien an, besuchen gezielt Museen, entdecken das Basteln und Handarbeiten neu, gestalten die Wohnung kinder- und lernfreundlich und interessieren sich unter dem Aspekt „Lernen“ mit Pädagogik. Das ist sehr erfreulich, denn das heißt für viele Kinder auch eine neue Freizeit-Qualität – Fernseher und Computer werden immer öfter abgeschaltet, weil viele Eltern plötzlich eine Art Verantwortung für das Lernen der Kinder übernehmen. Ich finde das total gut, wie es immer so heißt, in jeder Krise liegt eine Chance für Neues…

  2. Sybille 3. Dezember 2010 um 09:33 Uhr - Antworten

    Ja das ist doch super, dass ihr so viele seid dass man euch nicht übersehen kann! Wow!
    In Italien beobachte ich eine langsame aber stetige Zunahme an Homeschoolern bzw. Homeschooling-Interessierten. Der rapide Verfall der Qualität an den (italienischen, nicht Südtiroler) Schulen, vor allem durch die extremen Sparmaßnahmen der aktuellen Regierung, zwingt immer mehr Eltern, sich auch aus diesem Grund Alternativen zu suchen. Viele betätigen sich als eine Art Part-time-Homeschooler, beschäftigen sich also an den Nachmittagen, Wochenenden und Ferien mehr mit den Kindern, bieten ihnen interessante Spiele oder Montessorimaterialien an, besuchen gezielt Museen, entdecken das Basteln und Handarbeiten neu, gestalten die Wohnung kinder- und lernfreundlich und interessieren sich unter dem Aspekt „Lernen“ mit Pädagogik. Das ist sehr erfreulich, denn das heißt für viele Kinder auch eine neue Freizeit-Qualität – Fernseher und Computer werden immer öfter abgeschaltet, weil viele Eltern plötzlich eine Art Verantwortung für das Lernen der Kinder übernehmen. Ich finde das total gut, wie es immer so heißt, in jeder Krise liegt eine Chance für Neues…

  3. Pro-Lernen 2. Dezember 2010 um 22:06 Uhr - Antworten

    Liebe Sybille, so hat doch jedes Land seine eigenen Vor-und Nachteile 😉 Hier bei uns ist die Wahrscheinlichkeit leider gering, dass sie uns vergessen könnten! Zum Einen natürlich, weil wir hier eben nicht in Italien leben 🙂 und zum Anderen, weil das Grüppchen an Home-/Unschoolern in unserem Kanton mittlerweile so gross ist, dass es nicht mehr zu übersehen ist . . . was aber auch wieder Vorteile hat!

  4. Pro-Lernen 2. Dezember 2010 um 22:06 Uhr - Antworten

    Liebe Sybille, so hat doch jedes Land seine eigenen Vor-und Nachteile 😉 Hier bei uns ist die Wahrscheinlichkeit leider gering, dass sie uns vergessen könnten! Zum Einen natürlich, weil wir hier eben nicht in Italien leben 🙂 und zum Anderen, weil das Grüppchen an Home-/Unschoolern in unserem Kanton mittlerweile so gross ist, dass es nicht mehr zu übersehen ist . . . was aber auch wieder Vorteile hat!

  5. Sybille 2. Dezember 2010 um 12:06 Uhr - Antworten

    In Italien ist das so ähnlich mit den sog. INVALSI-Tests in Italienisch (bei uns in Südtirol also in Deutsch, Muttersprache) und Mathematik. Aber weil Italien dann halt doch Italien ist wie man es kennt, wurden wir noch nie zu so einem Test eingeladen. Tja, freiwillig melden wir uns da sicher nicht an und freuen uns, einfach „vergessen“ zu werden! *grins*
    ganz lieben Gruß
    Sybille

  6. Sybille 2. Dezember 2010 um 12:06 Uhr - Antworten

    In Italien ist das so ähnlich mit den sog. INVALSI-Tests in Italienisch (bei uns in Südtirol also in Deutsch, Muttersprache) und Mathematik. Aber weil Italien dann halt doch Italien ist wie man es kennt, wurden wir noch nie zu so einem Test eingeladen. Tja, freiwillig melden wir uns da sicher nicht an und freuen uns, einfach „vergessen“ zu werden! *grins*
    ganz lieben Gruß
    Sybille

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Unschooling

....... ist ein vom Kind geleitetes Lernen im normalen Wohn- und Lebensumfeld der Kinder, zusammen mit ihren Eltern oder nächsten Bezugspersonen ohne jeglichen Versuch die traditionelle Schule und ihre Lehrpläne nachzuahmen. Es gibt daher keinen geplanten Unterricht oder bestimmte Zeiten am Tag, für die schulähnliche Aktivitäten vorgeschrieben sind. Themen werden behandelt, wenn das Interesse des Kindes es verlangt. Die Eltern - oder die Personen, mit denen das Kind zusammenlebt – sind weniger Lehrer als Unterstützer und Begleiter der Lebens- und Lernprozesse.

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