Kurz vor Weih-nachten brachte uns der Postbote ein grosses Pa-ket, welches wir ungeöffnet bei-seite stellten. Das war eine Herausforderung für Nalin und so schlich er dau-ernd um das Pa-ket herum und versuchte irgend-welche Botschaf-ten vom Paket abzulesen. Auf einmal kam er freudestrahlend zu uns und verkündete, dass auf einem ganz kleinen Kleber ebenso klein ‘DIE POST’ darauf stehe: <Jetzt bin ich auch eine Leseratte!!> meinte er! Und damit hat er recht! Kommt ihm etwas Geschriebenes in die Finger, dann wird das sofort gelesen. Manchmal holt er den Leseordner oder ein Buch hervor, wählt eine Geschichte aus und liest daraus. Sind wir unterwegs, dann wird immer ordentlich mitgeteilt, was gerade so überall angeschrieben steht! Eine spannende Zeit!
Dass unsere älteste Tochter Sara viel und gerne liest, haben wir hier bereits mitgeteilt und auch Olivia sieht man in letzter Zeit immer öfters an einem gemütlichen Plätzchen mit einem spannenden Buch am Lesen.
Dass das Lesen auch ganz eindeutig den Wortschatz beeinflusst, erleben wir gerade aktuell bei Sara. Sie ist im Begriff, eine Geschichte zu schreiben. Es soll nach ihren eigenen Angaben schlussendlich ein dickes Buch werden! Zur Zeit ist sie bei Seite 17 angelangt und wir Eltern staunen manchmal nicht schlecht über ihre Satzformulierungen und Redewendungen, welche sie geschickt platziert. So kann man dort zum Beispiel lesen “und die Kinder antworteten im Chor…..” oder “Sie kam eilenden Schrittes auf sie zu!” usw. Auch die Rechtschrei-bung eignete sie sich übers Lesen und Schreiben auf ganz lockere Art und Weise an, ohne sich je von Grammatik-regeln ablenken zu lassen. Und als kleine Nebenwirkung beim Schreiben am PC eignet sie sich zudem gleich die Fingergriffe im Zehnersystem an, welches sie auch ab und zu in einem speziellen Tastaturprogramm übt.
Dass sich im Moment alle unsere drei Kinder als Leseratten betiteln, ist von uns Eltern nicht geplant gewesen. Es ist einfach entstanden! Und wenn wir noch hinzufügen, dass sie sich alle das Lesen selbst beigebracht haben, mag das den einen oder anderen Leser vielleicht erstaunen und vielleicht irritieren. Da aber unsere Kinder in einem Haus voller Bücher und Buchstaben mitsamt lesenden Eltern aufwachsen, hat das vermutlich entscheidend dazu beigetragen, dass der Wille zum Lesen lernen erwachte. Etwas Wichtiges aber brauchte es auch noch, nämlich die Zeit. Die Kinder spüren instinktiv, wann sie für neue Lernerlebnisse bereit sind und wenn es die Umgebung dann auch zulässt, dann steht dem Lernen nichts mehr im Weg. Das hat zur Konsequenz, dass wir im Moment fast wöchentlich mindestens eine unserer beiden Stammbibliotheken besuchen und uns wieder neu mit einem riesigen Korb voller Bücher eindecken.
Es lebe das Lesen!
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