Geht es um die Kinder oder um die Familie?

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Geht es um die Kinder oder um die Familie?

In all den aktuellen Diskussionen in Deutschland und in der Schweiz rund um das Thema Familie fragen wir uns immer: „Geht es nun um die Familie, was immer das auch ist, oder geht es um die Kinder?“ Und unsere Antwort ist auch jedes Mal dieselbe: „Es geht nicht um die Kinder!“ Es geht um die Politik. Es geht um die Wirtschaft. Es geht um die Steuern. Es geht um die Frauen. Es geht um die Emanzipation. Es geht um das Patriarchat. Es geht um Veränderung von Macht. Es geht um Familienformen und um viele Dinge mehr. Es geht aber nie um das Kindeswohl. Und das „Ver-rückte“ an der ganzen Sache ist, dass die Kinder implizit immer mitgemeint sind.

Die Fragestellung in einer Gesellschaft mit Kindern sollte ganz anders gestellt werden, indem nicht die Familie, sondern das Kind ins Zentrum gerückt werden sollte. Wie müssen wir uns organisieren, damit die Kinder eine optimale Umgebung vorfinden und sich dem inneren evolutionären Impuls folgend optimal entfalten können? Wie können wir die individuellen Lebensprozesse optimal begleiten, damit ein zukünftiger Erwachsener auf eine total unbekannte Zukunft optimal vorbereitet werden kann? Die Beantwortung dieser Fragen ergibt ganz andere Ausgestaltungsformen in der Begleitung unserer Kinder. Ob sich dann ein Kind in einer Familie, in einer familienähnlichen Struktur, von morgens bis abends in einer Schule oder sonst wo in einer Anstalt befindet, ist erst sekundär zu beantworten. Primär muss man sich mit den ersten Fragen auseinandersetzen. In der Familiendiskussion haben der Staat, die politischen Organe (links und rechts) und die Wirtschaft ganz andere Interessen. Ob individuelle Lebensprozesse gewahrt werden, interessieren weder Staat noch Politik noch Wirtschaft. Es hat sie noch nie interessiert. Und weil die individuellen Lebensprozesse nie ausreichend thematisiert wurden, sind sie in ihrer Subtilität auch nicht bekannt. Und weil die individuellen Lebensprozesse nie gewahrt wurden, kann auch nicht die dafür notwendige Subtilität erstellt werden. Es ist ein Teufelskreis aus dem es auszutreten gilt.

Dass ein Kind vor allem in den ersten drei Lebensjahren (Hirnentwicklung) durch seine Mutter und wenn möglich sogar bis ca. sechs Jahren (Lernentwicklung) durch ein stabiles Umfeld begleitet werden soll und nicht durch irgendwelche Anstalten, weiss jeder, der sich mit dem Thema Kind und Entwicklungsprozesse einmal tiefer beschäftigt hat. Lernen wir doch endlich einmal die natürlichen Lebensprozesse des aufwachsenden Menschen kennen und schaffen daraus ableitend die richtige Umgebung für unsere Kinder! Staat, Politik, Wirtschaft und die notwendigen Strukturen sowie die Wertschätzung für diejenigen, welche die Kinder begleiten, werden sich automatisch in die richtige Richtung verändern.

By |2013-04-19T14:00:00+02:0019. April 2013|Philosophie, Standortbestimmung|6 Comments

6 Comments

  1. Tinella 12. Mai 2014 um 11:26 Uhr - Antworten

    Hallo zusammen habe gerade jetzt von eurer tollen Familie in der migros Zeitung gelesen !! Freue mich sehr das ihr so viel Mut und Interesse habt für die Kinder der neu zeit ! Und das ihr auch vegan seit ist sehr toll ! Hut ab was ihr da bewirkt !!:-)
    Sonnige Grüsse aus Engishofen Familie
    Tinella

  2. Ursula 8. August 2013 um 13:27 Uhr - Antworten

    Ich finde es geht um die Familie.

  3. Ursula 8. August 2013 um 13:27 Uhr - Antworten

    Ich finde es geht um die Familie.

  4. Ursula 8. August 2013 um 10:41 Uhr - Antworten

    Da stimme ich zu…

  5. Ursula 8. August 2013 um 10:41 Uhr - Antworten

    Da stimme ich zu…

  6. Angie 29. April 2013 um 19:27 Uhr - Antworten

    huhu,

    bin gerade wieder auf eure seite gestossen, vor eineinhalb jahren war ich das letzte mal als leser hier. 🙂 ja, es geht nicht um die kinder. leider muss ich sagen sehen das aber die meisten leute nicht, zumindest in unserm umfeld hier. wir leben in deutschland und ich habe nicht den eindruck dass sich hier jemals etwas ändert, zumindest kommt es einem so vor. da kann die neurowissenschaft noch so sehr herausgefunden haben dass man am besten die dinge lernt die einen interessieren, menschen wie prof. dr. gerald hüther scheinen viel zu wenig gehört zu werden. das kann einen schon sehr pessimistisch machen. deutschland ist da ja leider auch sehr extrem. wie gerne würde ich meine kinder zu hause unterrichten und bin mit diesem wunsch eher außenseiter hier. bildung ohne schule? das ist doch nicht möglich, das kann doch nicht gehen. ich mag eure seite sehr gern, ihr habt tolle ideen. es macht spass hier zu lesen.

    viele grüsse,

    angie

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Unschooling

....... ist ein vom Kind geleitetes Lernen im normalen Wohn- und Lebensumfeld der Kinder, zusammen mit ihren Eltern oder nächsten Bezugspersonen ohne jeglichen Versuch die traditionelle Schule und ihre Lehrpläne nachzuahmen. Es gibt daher keinen geplanten Unterricht oder bestimmte Zeiten am Tag, für die schulähnliche Aktivitäten vorgeschrieben sind. Themen werden behandelt, wenn das Interesse des Kindes es verlangt. Die Eltern - oder die Personen, mit denen das Kind zusammenlebt – sind weniger Lehrer als Unterstützer und Begleiter der Lebens- und Lernprozesse.

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