Impressionen vom Unschooling Camp 2013 in Salem

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Impressionen vom Unschooling Camp 2013 in Salem

Eigentlich wollten wir ja bloss einmal mit unseren Freunden zu den Pfahlbauten am Bodensee. . . . . . .

Da dies aber im vergangenen Herbst nicht mehr klappte, verschoben wir das Ganze in den Frühling. Während des Winters lief uns dann zudem noch die Idee vom Besuch des Affenbergs über den Weg und da dies ganz nahe zu den Pfahlbauten gelegen ist, fanden wir, dass man dies doch irgendwie verknüpfen könnte. Allerdings fanden wir auch, dass beides am gleichen Tag zu viel des Guten wäre und auf der Suche nach einer geeigneten Unterkunft stiessen wir auf den Campinghof in Salem. Gleichzeitig zerbrachen wir uns schon seit einiger Zeit den Kopf, in welcher Form wir das alljährliche Celebrate Unschooling organisieren könnten. Denn es war uns klar, dass unsere persönlichen Ressourcen dieses Jahr nicht ausreichen würden, um einen solch grossen Event wie ein Celebrate Unschooling mit allem drum und dran auf die Beine zu stellen. So dauerte es eine kurze Weile und die Idee mit dem Unschooling Camp war geboren! Und somit erklärt sich auch die vielgestellte Frage, weshalb wir als Schweizer ein Unschooling Treffen in Deutschland organisieren Smiley.

Einleitend einige bildliche Impressionen, welche unsere Tochter Sara in eine Diashow umgesetzt hat:

Zum dritten Mal organisierten wir also ein Treffen, zu welchem Unschooling Familien und Unschooling Interessierte aus ganz Europa (Deutschland, Schweiz, Österreich, Frankreich und Ungarn) anreisten. Diesmal trafen wir uns auf einem öffentlichen Campingplatz, was einige Vorteile mit sich brachte. Zum einen war die gesamte Infrastruktur mit genügend Platz und stets sauberen Sanitäranlagen vorhanden und durch die bereits vorhandene Umgebung des Campingplatzes fanden die Kinder auch genügend Möglichkeiten sich auf dem Abenteuerspielplatz, dem Streichelzoo oder mit den Ponys zu beschäftigen. Die meisten Familien übernachteten in ihrem eigenen Zelt, einige in der gemieteten Blockhütte oder im Schäferwagen und einige wenige  ausserhalb des Campingplatzes in einer Ferienwohnung, im Hotel oder wer ganz nahe wohnte, übernachtete bei sich Zuhause. Es war ein lockeres Beisammensein und auch die Verpflegung übernahm jede Familie für sich selber, was für uns Organisatoren im Vergleich zu den Vorjahren eine riesige Arbeitserleichterung bedeutete.

Insgesamt fanden 37 Familien den Weg nach Salem im Raum Bodensee. Es wären noch viel mehr gewesen, wenn nicht einige aus Krankheitsgründen, wegen dem schlechten Wetter oder wegen etwas Unvorhergesehenem kurzfristig haben absagen müssen. Das Wetter zeigte sich allerdings viel freundlicher als es der Wetterbericht jeweils vorhergesagt hatte. Am ersten Tag war es sogar sommerlich warm, so dass bei Sonnenschein am nahen Schlosssee ein Bad genossen werden konnte. Zum gemeinsamen Begrüssungs-Happening am Samstagabend brachte jede Familie eine kleine Leckerei mit und alle genossen das gegenseitige Kennenlernen oder Wiedersehen bei relativ milden Temperaturen und Vollmond bis spät in die Nacht hinein. Die drauffolgenden Tage mussten wir uns allerdings etwas wärmer anziehen und ab und zu mussten wir uns auch mit einem kurzen Regenschauer abfinden. Allerdings hatten wir viel Glück und es war überwiegend trocken, wenn auch von Tag zu Tag etwas kälter.  Das Feuer unter dem gedeckten Platz war uns auf jeden Fall stets sehr willkommen. Hier befand sich auch das Zentrum und der Treffpunkt für Gespräche und Austausch.

Die Tage vergingen einmal mehr sehr schnell und unsere Kinder wären gerne noch länger geblieben. Sowieso finden wir es immer wieder faszinierend zu beobachten, wie schnell sich die Kinder untereinander finden und es war während all dieser Tage ein wunderschönes und friedliches Miteinander. Ein Highlight für unsere Kinder waren bestimmt die Ponys, welche eigenständig von der Koppel geholt werden durften und anschliessend von fast allen teilnehmenden Kinder gestriegelt, geführt und gar beritten werden durften. Für viele war auch der Abenteuerspielplatz einer der schönsten und meistbesuchten Plätze auf dem Campinghof. Es wurden zudem Jonglierbälle hergestellt, Weidenkörbe geflochten, Pfeil und Bogen geschnitzt, musiziert, Fussball gespielt, Schach gespielt, die Pfahlbauten besichtigt, die Berberaffen beim Affenberg besucht, ins Hallenbad gegangen, ums Feuer gesessen und Steckenbrot gebraten, ‘Tat oder Wahrheit’ gespielt, geplaudert, gesungen und vieles mehr.

Immer wieder ein grosses Thema an solchen Treffen ist die Frage nach der gesetzlichen Situation in den verschiedenen Regionen und Ländern zum Thema Home-/Unschooling. Denn immer noch wandern viele Familien – insbesondere Deutsche – ins nahe oder weiter entfernte Ausland aus, damit sie ihre Kinder ganz legal Zuhause bilden lassen dürfen.  Andere gehen Kompromisslösungen innerhalb des Landes ein oder finden sonstige Möglichkeiten.  Es berührt uns immer wieder zutiefst, wenn wir die ganz individuellen und spannenden Geschichten der einzelnen Familien hören. Oftmals bezahlen Familien einen hohen Preis für ihr ‘Leben ohne Schule’ und nicht selten werden sie durch die Situation gezwungen, ihr ganzes Leben umzukrempeln, damit sie ihre Vision leben können. Dass es aber sogar in Deutschland Familien mit “offiziellen” Bewilligungen für Bildung Zuhause gibt, wissen die Wenigsten. Das ist auch verständlich, denn selbst wer glücklicher Besitzer einer solchen Bewilligung ist, verhält sich sicherheitshalber ruhig und will möglichst nicht auffallen. . . . . .

Es waren insgesamt entspannte und bereichernde Tage mit viel Spiel und Spass, Austausch und spannenden Gesprächen in vielen Dimensionen. Die Lage des Unschooling Camps am Dreiländereck erwies sich als äusserst günstig und wir können uns gut vorstellen auch im nächsten Jahr wieder ein Unschooling Treffen in der Bodenseeregion zu organisieren. Auf jeden Fall freuen wir uns bereits auf ein nächstes Treffen, wo immer es auch sein wird!

In diesem Sinne ein herzliches Salem aleikum Smiley

p.s.

Eine andere Teilnehmer-Familie berichtet in ihrem Blog ebenfalls von ihren Erlebnissen und Eindrücken vom Unschooling Camp.

By |2013-06-29T10:00:00+02:0029. Juni 2013|'Celebrate Unschooling', Unschooling Camp|6 Comments

6 Comments

  1. Mina 18. Juli 2013 um 10:39 Uhr - Antworten

    Super Aktion, die Kinder strahlen richtig 😀 macht schön weiter so Lg. Mina

  2. Susanne Hahn 8. Juli 2013 um 20:52 Uhr - Antworten

    Hallo
    Wir waren echt ueberrascht und fanden es ganz schoen.endlich fuehlt man sich nicht mehr wie ein alien. Waere schoen etliche wiederzusehen.
    Bis bald
    Susanne helge sara lucy moriz marie mina felix

  3. Janine 1. Juli 2013 um 17:39 Uhr - Antworten

    Unvergesslich und wunderbar unsere Zusammenkunft in Salem!

    ♥lichen Dank an alle!

    Liebe Grüsse

    Janine & Familie

  4. Alfons 30. Juni 2013 um 19:48 Uhr - Antworten

    Liebe Grüssse aus dem Rheintal, bin wieder am schleifen, spachteln, und schrauben um unsere abgestellten Minivans durch die MFK zu bekommen. Claudia mit den Kindern ist auf dem Bio-bauernhof. Herzlichen Dank für euren Austausch und die Organistation. Es war für mich eine berührende Bereicherung bei diesem Camp teilgenommen zu haben. Ich lasse es nachklingen und hege die Nähe in meinem Herzen. Viel Glück und Freude wünsch ich Euch. Alfons von den Sundancer
    P.S. übrigens ist die Bloggerin Claudia, ich gebe ab und zu meine Komentare ab, vieleicht schaff ich es auch zu einem eigenen Bloggerserificat , auf alle Fälle ist es eine reizvolle Platform.

  5. Claudia 29. Juni 2013 um 18:05 Uhr - Antworten

    Liebe Pro-LernerInnen

    Ganz herzlichen Dank fürs Weiterspinnen der Fäden, für Eure Netzwerkarbeit.

    Pingback! Claudia von der Sundance-Crew

  6. Mareen 29. Juni 2013 um 12:52 Uhr - Antworten

    Hallo ihr lieben,

    ach was für eine schöne Dia-Show ihr da gemacht habt, ein Gemeinschaftsprojekt, toll!

    Danke euch nochmal von Herzen für´s Organisieren, auch wenn wir nur 2 Tage da sein konnten, es war wunderschön und hat uns viel Ermutigung und Denkanstöße und Inspiration gegeben.

    Liebe Grüße!! Und bis hoffentlich bald einmal.

    Mareen u Familie

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Unschooling

....... ist ein vom Kind geleitetes Lernen im normalen Wohn- und Lebensumfeld der Kinder, zusammen mit ihren Eltern oder nächsten Bezugspersonen ohne jeglichen Versuch die traditionelle Schule und ihre Lehrpläne nachzuahmen. Es gibt daher keinen geplanten Unterricht oder bestimmte Zeiten am Tag, für die schulähnliche Aktivitäten vorgeschrieben sind. Themen werden behandelt, wenn das Interesse des Kindes es verlangt. Die Eltern - oder die Personen, mit denen das Kind zusammenlebt – sind weniger Lehrer als Unterstützer und Begleiter der Lebens- und Lernprozesse.

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