Vor einigen Tagen sind wir von unserem Auslandaufenthalt zurückgekehrt. Es war das erste Mal, dass wir es als Familie gewagt haben, eine Reise ins Ausland zu unternehmen. Unter dem Motto: "Die ganze Welt ist unser Klassenzimmer" wurde während dieser Zeit viel gelernt und entdeckt. Wir haben mal versucht, einen Ausschnitt der täglichen Aktivitäten unserer Kinder – insbesondere von Sara – in Schulfächer zu unterteilen, was gar nicht so einfach war, da vieles ineinander fliesst!
Geografie: Das Land, welches Sara zu Hause via Bücher, Karten, Internet und Google Earth eingehend studiert und unzählige Male virtuell bereist hatte, erlebte sie nun hautnah und konnte sich in der neuen Umgebung schnell orientieren und zurechtfinden. Sie hat eine Relation zu Distanzen bekommen. Die Lebensbedingungen wurden mit den eigenen verglichen und Vor- und Nachteile aufgezählt. Verflechtungen – wie die Herkunft verschiedener Konsumgüter – zwischen der Heimat und der Welt wurden wahrgenommen.
Geschichte: Da wir unmittelbar neben landestypischen Kunstskulpturen wohnten, fragte uns Sara darüber Löcher in den Bauch. Zum Glück hatten wir vorgesorgt und ein dickes Buch mit den schönsten Sagen und Mythen des Landes mitgenommen. Diese Geschichten werden kindgerecht erzählt und vermochten den Wissensdurst von Sara zu stillen.
Deutsche Sprache (Lesen, Schreiben und Sprechen): Sara hat selber Geschichten oder Briefe von "Felix" gelesen und liess sich auch gerne welche vorlesen. Zudem hat sie mehrere Briefe von Hand an Freunde geschrieben. Weiter hatte sie die Gelegenheit, mit einem Mädchen, mit dem sie sich angefreundet hat, sich in der hochdeutschen Sprache zu üben.
Fremdsprachen. Nebst einigen Brocken der Landessprache lernte Sara auch einige Brocken englisch. Sie machte aber auch die Erfahrung, wie man sich mit <Händen und Füssen> zurechtfinden kann, als sie z.B. selber in einem kleinen Laden etwas einkaufen ging.
Sport: Sara hat während unseres Aufenthaltes die Technik des Schwimmens gelernt. Wo sie sich in den ersten Tagen noch jedes Wassertröpfchen im Gesicht sofort an einem Badetuch abtrocknen liess, so tauchte sie am Schluss mit und ohne Taucherbrille mutig drauf los, machte Purzelbäume im Wasser und schwamm im Meer auch bei höherem Wellengang. Nebst dem Baden wurde natürlich auch viel am Strand gesprungen, so eine Art kindliches Strandjogging!
Musik: Die fremdländische Musik und der Tanz wurden live miterlebt.
Naturkunde und Meeresbiologie: Viele der landestypischen Pflanzen und Bäume, aber auch Fische und Muscheln wurden kennengelernt und bewundert.
Sternenkunde: Saras Interesse an den Namen der verschiedenen Planeten und Sternbilder war und ist immer noch gross.
Mensch, Umwelt und Technologie: Sie befasste sich dort mit den verschiedensten Themen wie z.B. andere Länder andere Sitten, vieles ist anders. Verschiedenste Arten von Verkehrsmitteln und deren Sicherheit: Bus, Eisenbahn, Flugzeug, Fähre, Auto, Elektromobil, Fahrrad, zu Fuss, usw.
Bildnerischens Gestalten: Mit Sand, Muscheln und einigen anderen Naturmaterialien vom Strand haben die Kinder die verschiedensten Kreationen entworfen! Sie haben erlebt, wie die richtige Konsistenz des Sandes mit Wasser entscheidend ist. Zudem hat Sara den richtigen Umgang mit einem Fotoapparat gelernt und hält die ihr wichtigen Bilder eigens fest.
Mathematik: Mengen und Objekte (Muscheln und Steine) wurden verglichen, geordnet, nach Merkmalen sortiert und gezählt. Masseinheiten wurden handelnd erfahren. Sara lernte den Umgang mit den Euros. Weiter interessierte sie sich für die Längenmasse wie z.B. die Tiefe des Meeres an einer bestimmten Stelle, den höchsten Berg, die Entfernung von Punkt A nach B, usw.
Soziale Kompetenz: Sara lernte Regeln und Strukturen des fremden Landes kennen und diese einzuhalten. Sie pflegte den Kontakt zu anderen Kindern und wurde von diesen auch zum Spielen abgeholt.
Und so weiter und so weiter und so weiter. . . . . . .
Es hat uns allen so gut gefallen, dass wir gerne noch viel länger dort geblieben wären. Das Erlebte wird nun hier zu Hause von den Kindern in spannendsten Rollenspielen nachgespielt.
Lernen findet definitiv überall statt – falls man es merkt.
Liebe Doris und Bruno und Kinder!
Wie schön weider von Euch zu lesen! Das Einteilen unseres Lernalltags in Schulfaecher beschaeftigt mich zur Zeit auch. Dass der Mensch immer analysieren muss… und damit so die Welt verstehen will…
Auf diesem Weg schicke ich Euch und Euren Lesern die Adresse von unserem neuen Blog: http://eljestanulj.blogspot.com
Er ist auf ungarisch/deutsch verfasst.
Liebe Grüsse: Eva und Familie