Das mit der Mathematik ist so ein Ding! Entweder man hasst sie, oder man liebt sie! Das Mittelfeld dazwischen ist sehr dünn. Diese Polarisierung hat sich von früher bis heute kaum geändert und ist bereits während der ersten Schuljahre eines Kindes zu beobachten.
Alleine das Wort Mathematik schreckt viele Kinder und Erwachsene ab, und dies gibt zu denken. Interessanterweise hat nämlich die ursprüngliche Bedeutung von Mathematik überhaupt nichts mit dem heutigen Verständnis von Mathematik zu tun. Mathematik, μαθηματική τέχνη, kommt – wie so viele Wörter in unserer Sprache – aus dem Griechischen und bedeutet schlicht und einfach ‘Die Kunst des Lernens’. Es hat weder mit der Lehre von Zahlen noch mit den Grundsätzen der Logik zu tun.
Wir haben uns schon oft darüber gewundert, dass das Fach Mathematik in der Schule noch immer einen solch grossen Stellenwert geniesst – und dies seit Jahrzehnten. Tatsache ist, dass es in der Mathematik um Abstraktionsvermögen geht und dieses ist wiederum bedingt durch die Intelligenz. Ob man nun aber alleine an der Note im Fach Mathematik die Intelligenz eines Menschen ablesen kann, sei dahingestellt. Denn unseres Erachtens gehört in erster Linie das Interesse und eine gehörige Portion Neugier dazu, welche schliesslich die treibenden Kräfte ausmachen.
Wir erleben immer wieder, dass die Kinder in ihrem realen Leben sehr viel mit Zahlen zu tun haben und automatisch Mathematik betreiben, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein. Mathematik geschieht, man kommt nicht umhin. Grundsätzlich ist es so, dass unsere Kinder Spass mit Zahlen haben und sie jonglieren damit bis in den Millionenbereich, ohne irgendwelchen Stress damit zu haben. In einigen Blogs haben wir schon davon berichtet. Um nachzulesen, wie Mathematik bei uns im Alltag geschieht, geht’s Hier lang. Und dass Mathematik auch ohne Mathebücher gelernt wird, haben wir hier in diesem Blog beschrieben:
Es ist aber nicht so, dass Mathematik stets ‘nur’ auf der unbewussten Ebene gelernt wird. Es gibt auch Situationen, da nehmen sich unsere Kinder ganz bewusst vor, ein ganz bestimmtes Themengebiet zu lernen. Dies war z.B. beim Lernen des 1×1 der Fall, wo wir hier darüber berichten. Dieses Jahr, als wir wieder an unseren Lieblingsort reisten, wollten unsere Töchter sogar unbedingt Rechnungsmaterialien mitnehmen, um dort das gelernte 1×1 zu vertiefen. Und sie haben dies auch tatsächlich getan!
Es gibt aber auch Situationen, in welchen unsere beiden Töchter die Mathematik absolut ‘uncool’ finden! Und das hat damit zu tun: Da die Kinder aufgrund von behördlichen Auflagen bezüglich ‘Häuslichem Unterricht’ jeweils Cockpits (Testsystem zur Qualitätssicherung im Volksschulbereich in den Fächern Mathematik und Deutsch) absolvieren müssen, haben sie mittlerweile die Art und Weise des ‘Schulrechnens’ wohl oder übel kennen gelernt. Sie mögen diese Art der Rechnungsstellungen überhaupt nicht, finden sie viel zu abstrakt, bzw. alltagsfremd, lösen sie aber trotzdem ohne grössere Schwierigkeiten. Das Resultat ist jedoch, dass sie beide die Nase rümpfen, sobald sie nur schon irgendwo das Wort Mathematik hören!
Diese Cockpits haben es also geschafft, unseren Töchtern beizubringen, dass Mathematik nichts anderes ist als Zahlen, Zahlen und nochmals Zahlen verpackt in unsinnige Aufgaben. Das verstehen unsere Töchter aktuell unter Mathematik.
Es gibt da noch eine andere Geschichte, welche uns zum Schmunzeln brachte: Nachdem wir kürzlich diesen Artikel gelesen haben, stellten wir unserer ältesten Tochter folgende Aufgabe: Ein 27 Jahre alter Hirte hat 25 Schafe und 10 Ziegen. Wie alt ist der Hirte?
Die Antwort von unserer Tochter kam prompt: “ Aaaaaaaaha!!! Das ist genau so eine Aufgabe wie bei den Cockpits. Die wollen einem auch immer reinlegen! Ist doch klar wie alt er ist!
Zu unserer Lern-Umgebung gehören einige interessante Bücher, welche viel mit Mathematik zu tun haben und unseren Kindern zum Teil richtig viel Spass machen. Unter anderem haben wir folgende Bücher:
- ‘Mathe Magie: Verblüffende Tricks für blitzschnelles Kopfrechnen und ein phänomenales Zahlengedächtnis’ von Arthur Benjamin und Michael Shermer. Voraussetzung zum Erlenen dieser Tricks sind allerdings die Beherrschung der Grundrechenoperationen bis 100 und das 1×1. Unsere Kinder sind begeistert von dieser Mathe-Magie!
- ‘Warum? Darum! Ich glaub, meine Wurzel hat nen Bruch’ von Federico Taddia. Ein Sachbuch mit pfiffigen Kinderfragen, beantwortet von renommierten Wissenschaftlern.
- ‘Der Zahlenteufel. Ein Kopfkissenbuch für alle, die Angst vor der Mathematik haben’ von Hans Magnus Enzensberger. Dieses unterhaltsame und wertvolle Buch bringt allen Interessierten Wissen und Zusammenhänge über Zahlen anschaulich näher.
- ‘Wollen wir Mathe spielen? Witzige Spiele und kniffelige Rätsel’ von Kristin Dahl und Mati Lepp. Rechnen, Geometrie, Volumen und Logik kann mit Hilfe dieses Buches ganz spielerisch geübt werden.
Wir wünschen allen viel Spass mit Mathe
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