Über das kindliche Spiel gibt es vielerlei Ansichten. Aussprüche wie: „Diese Kinder spielen ja den ganzen Tag nur.” oder „Das ist ja aber ein Kindergarten.” zeigen, wie Menschen über das kindliche Spiel denken. Oft hört man auch den abschätzigen Spruch: „Statt immer nur zu spielen, sollten die zuerst einmal was lernen.” Die Meinung, dass Spielen und Lernen zwei getrennte Dinge sind, ist im Volksmund fälschlicherweise weit verbreitet. In Wirklichkeit ist es aber so, dass heute sogar die Hirnforschung bestätigt, dass das Spielen das beste Training für Kindergehirne und die Persönlichkeitsentwicklung sind. Doch von welchem Spiel ist hier eigentlich die Rede? Wir unterscheiden zwei völlig unterschiedliche Spielarten: Das natürliche Spiel und das konditionierte Spiel. Beim natürlichen Spiel, welches sozusagen der Hauptberuf eines jeden Kindes ist bzw. wäre, wirkt das Kind aus sich heraus, ohne irgendwelche Erwartungen oder Vorgaben erfüllen zu müssen. Wir durften als Eltern während all der vergangenen Jahre immer wieder fasziniert und staunend bei unseren Kindern beobachten, wenn sie in ihre Spiele versanken und dabei ganz nebenbei unglaublich viel lernten. Diese Art von Spiel in Zeitfreiheit ist das pure Leben des Kindes. Leider ist es aber so, dass das natürliche Spiel in unserer heutigen Leistungsgesellschaft schon längst seinen Wert verloren hat und an seine Stelle das konditionierte Spiel getreten ist – und dies zunehmend bereits ab dem Kleinkindalter.
In unserem Buch ‚Das Wahren der Einzigartigkeit‘ haben wir dem Thema Spielen ein ganzes Kapitel gewidmet. Hier könnt ihr in die Leseprobe eintauchen.
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