Unerlaubter Vergleich

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Unerlaubter Vergleich

Kürzlich war eines unserer Kinder mit einem anderen Kind in einen Streit verwickelt. Alles ging sehr schnell und ehe man überhaupt genau verstehen konnte um was es ging, stand das eine Kind wütend auf und schrie unser Kind an: „Wart du nur . . . . . . . das gehe ich jetzt meiner Mutter sagen. . . . . . . und dann musst du nachher auch in die Schule!“

Dass es Streit unter Kindern gibt, ist völlig normal. Dass man auf jemanden wütend sein kann, können wir ebenfalls verstehen. Dass als Strafe die Schule genannt wird, sollte allerdings zu denken geben. Dieses Kind drückt seinen Frust über die Schule ziemlich deutlich aus, auch wenn es ihm vielleicht noch nicht einmal so richtig bewusst ist.

Aufgrund einer Studie über Kinderarbeit haben wir uns neulich gefragt, ob Schule nicht auch ein moderner Ausdruck von Kinderarbeit sein kann. Kinderarbeit wird von der ‚Erklärung von Bern‘  (EvB) folgendermassen definiert: 

<Der Ausdruck Kinderarbeit wird als Arbeit definiert, welche die Kinder um ihre Kindheit bringt, ihnen ihr Potential und ihre Würde raubt, der psychischen und physischen Entwicklung schadet.>

Das sind interessante Aussagen, welche in uns einige Fragen hochkommen lassen: Lässt unsere Gesellschaft den Kindern ihre Kindheit oder ist es gerade umgekehrt? Fördert unsere Gesellschaft das Potential eines jeden einzelnen Kindes oder ist es das oberste Ziel der Gesellschaft eine vorgegebene Konditionierung zu erfüllen?  Respektiert und wahrt unsere Gesellschaft die Würde des Kindes oder ist es eine Massenabfertigung? Gewährt unsere Gesellschaft die psychische Entwicklung des Kindes? Wenn ja, dann ist es verwunderlich, dass ausgerechnet heute das Geschäft der Kinder- und Jugendpsychiater dermassen floriert. Gewährt unsere Gesellschaft die physische Entwicklung des Kindes? Wenn ja, wieso arbeitet die Schule so eng mit der Schul- und Impfmedizin zusammen? Usw. usf.

Weiter steht in der ‘EvB’: <Gemeint ist Arbeit, die mental, physisch, sozial und moralisch gefährlich und schädlich ist für Kinder, ihnen die Möglichkeit des Schulbesuches vorenthält oder einschränkt, sie zwingt, die Schule frühzeitig zu verlassen, sie dazu anhält, Schule und masslos lange und harte Arbeit zu kombinieren.> Lernen im schulischen Kontext ist Lernen im Sinne von Arbeit oder Arbeit im Sinne von Lernen.

Wenn wir uns den schulischen Ursprung vergegenwärtigen, kann man sich heute fragen, ob mit der generellen Verschulung der Kinder und den späteren Erwachsenen die Menschen nicht ebenfalls ausgebeutet werden oder im grossen Stil erst ausgebeutet werden können? Laut ILO arbeiten zurzeit weltweit 126 Mio. Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen. Würde man die ausgebeuteten Schulkinder und Erwachsenen ebenfalls dazuzählen, sähen die Zahlen um Dimensionen schlimmer aus. Uns ist selbstverständlich klar, dass diese Kombination von Schule und Kinderarbeit nur wenige zulassen und diesen Vergleich gar als eher abstrus abtun.

Anbei eine Kurzform zum neuen Kinofilm ‘ALPHABET – Angst oder Liebe’ von Erwin Wagenhofer. Die Aussage ist die Gleiche! Es kommen 98% hochbegabte Kinder auf die Welt. Nach der Schule sind es noch mickrige 2%. Anstatt die angeborene Einzigartigkeit zu wahren, schraubt die Gesellschaft wie wild an ihren Kindern herum, beutet sie aus, damit man sie als Erwachsene noch mehr ausbeuten kann.

By |2013-10-25T10:00:00+02:0025. Oktober 2013|Sozialisation|0 Kommentare

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Unschooling

....... ist ein vom Kind geleitetes Lernen im normalen Wohn- und Lebensumfeld der Kinder, zusammen mit ihren Eltern oder nächsten Bezugspersonen ohne jeglichen Versuch die traditionelle Schule und ihre Lehrpläne nachzuahmen. Es gibt daher keinen geplanten Unterricht oder bestimmte Zeiten am Tag, für die schulähnliche Aktivitäten vorgeschrieben sind. Themen werden behandelt, wenn das Interesse des Kindes es verlangt. Die Eltern - oder die Personen, mit denen das Kind zusammenlebt – sind weniger Lehrer als Unterstützer und Begleiter der Lebens- und Lernprozesse.

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