unerzogen mit Kindern wachsen

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unerzogen mit Kindern wachsen

Während der Begriff unerzogen im Zusammenhang mit Kindern in einer althergebrachten Weltanschauung bereits eine ultimative Ablehnung auslöst, können wir mit dem zweiten Teil des Titels mit Kindern wachsen wieder die Anschlussfähigkeit zu dieser erwähnten Welt schaffen. Diese beiden Teile des Titels positiv zu verknüpfen ist auch die Absicht dieses Blogeintrages.

unerzogen‚ und ‚Mit Kindern wachsen‚ sind nämlich zwei Zeitschriften, mit denen wir sympathisieren und auf die wir hier aufmerksam machen wollen. Während ‚unerzogen‘ eine neue Zeitschrift ist, welche erst Ende 2007 mit der Publikation gestartet hat, ist ‚Mit Kindern wachsen‘ eine sehr etablierte Zeitschrift, welche wir schon seit bald 10 Jahren abonniert haben.

‚Mit Kindern wachsen‘ begleitet Eltern in der Art und Weise, wie und mit welcher Geisteshaltung mit Kindern umgegangen werden soll. Nährende Säuglingspflege, Achtsamkeit im Umgang mit Kleinkindern und alternative Schulmodelle, wie Freie Schulen werden tiefgründig behandelt. Bildung zu Hause war anfangs überhaupt kein Thema. Momentan bemerken wir aber ein subtiles Einlenken bezüglich dieser Art des ’sich bildens‘, indem dieses Jahr Artikel in diese Richtung publiziert wurden.

‚unerzogen‘ hat sich dagegen gegen die repressive Deutsche Schulpflicht und die politische Arbeit für eine generelle Bildungsfreiheit verschrieben. Sie kämpfen für die freie Wahl und das Recht, sich zu Hause zu bilden. ‚unerzogen‘ verschreibt sich eher dem Unschooling als dem religiösen und fundamentalen Lager der klassischen Homeschooler.

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In der aktuellen Ausgabe (Oktober 08) von ‚Mit Kindern wachsen‚ hat es einen interessanten Artikel mit dem Titel: Das Recht zum Experiment.

Dort führt Marie Martin ein Gespräch mit dem Gestalt-Theoretiker und -Theorielehrer, Trainer, Coach und Schriftsteller Dr. habil. Stefan Blankertz. Dabei möchte ich einfach ein paar philosophische Kernsätze aufführen, die in diesem Gespräch aufkamen und die Anlass zum Denken geben (uns jedenfalls):

„Je mehr wir die Unterprivilegierten, wie man damals sagte, zwingen und locken, zur Schule zu gehen, um so grösser wird die Ungleichheit und um so mehr Gewalt unter den Jugendlichen wird es geben.“ (Goodman, 1960)

„Auch der beste pädagogische Impuls, die beste didaktische Methode wird ins Gegenteil verkehrt, wenn nicht der Rahmen der Wahlfreiheit gegeben ist.“

„Es ist vollkommen in Ordnung, dass die Mehrheit konservativ ist. Sie wartet ab, was bei den Experimenten herauskommt. Wichtig ist aber, dass die Minderheit das Recht zum Experiment erhält.“

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In der aktuellen Ausgabe (3/08) von ‚unerzogen‚ hat es einen interessanten Artikel mit dem Titel: Was ist Bildungsfreiheit?

Dort wird ein erster Auszug aus einem Gespräch mit dem freischaffenden Philosophen und Publizisten Bertrand Stern veröffentlicht. Auch hier führe ich nur ein paar philosophische Kernsätze auf, die uns zum Denken veranlasst haben:

„‚Das Recht, sich frei zu bilden‘, verweist auf die Person und ihre Autonomie und würdigt sie als Subjekt, das sich frei bildet.“

„Nichts scheint mir so tragisch wie die Annahme, wir müssten uns mit den tradierten Bedingungen abfinden.“

(Persönliche Anmerkung: Die Finanzmarkt-Krise lässt grüssen! Es braucht scheinbar immer Krisen, resp. Katastrophen, um Mythen zu entlarven.)

„Die Verknüpfung von Bildung und Schule stellt eine unzulässige Kausalität dar, so verkehrt, wie die kausale Verkettung mit dem Donner und dem zornigen Gott.“

Auf Seite 53 sind noch Rezensionen von interessanten Blogs aufgeführt, welche wir überrascht zur Kenntnis genommen haben ;-)).

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Für uns sind sowohl ‚unerzogen‘ als auch ‚Mit Kindern wachsen‘ sehr wertvolle Zeitschriften, da sie repräsentieren, dass wir mit unseren persönlichen Erkenntnissen nicht alleine auf der Welt sind und unzählige Menschen auf diesem Planeten unabhängig voneinander zu gleichen Schlussfolgerungen kommen.

By |2008-11-02T11:00:00+01:002. November 2008|Philosophie|0 Kommentare

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Unschooling

....... ist ein vom Kind geleitetes Lernen im normalen Wohn- und Lebensumfeld der Kinder, zusammen mit ihren Eltern oder nächsten Bezugspersonen ohne jeglichen Versuch die traditionelle Schule und ihre Lehrpläne nachzuahmen. Es gibt daher keinen geplanten Unterricht oder bestimmte Zeiten am Tag, für die schulähnliche Aktivitäten vorgeschrieben sind. Themen werden behandelt, wenn das Interesse des Kindes es verlangt. Die Eltern - oder die Personen, mit denen das Kind zusammenlebt – sind weniger Lehrer als Unterstützer und Begleiter der Lebens- und Lernprozesse.

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