. . . . dann ist das BILDUNG PUR! Welches Lernpotential nur schon alleine ein Reiseweg bietet, durften wir gerade einmal mehr während unserer über fünfzig-stündigen Reise erleben. Nicht, dass wir so weit weg wären…… normalerweise dauert die Reise auch viel weniger lange…… aber das ist eine andere Geschichte! Auf jeden Fall verbrachten wir die meisten Stunden unseres Reiseaben-teuers auf der Fähre im Adriatischen Meer! Und da gibt es so ziemlich vieles zum Entdecken!
Angefangen beim Bestimmen der Reiseroute, welche abhängig vom Wetterbericht und den Strassenverhältnissen nördlich und südlich der Alpen war, gings weiter mit der Stadt der 100 Inseln und schiefen Türmen – Venedig, welche uns viele Eindrücke schenkte und zu vielen Fragen inspirierte.
Auf der Fähre tauchten wir insbesondere in folgende Themen ein:
– Schiffs-Lotse durch Venedig
– Länder (Schweiz, Italien, Slowenien, Kroatien, Albanien, Griechenland)
– Sprachen (deutsch, italienisch, englisch, griechisch)
– Meere (adriatisches Meer, ionisches, terrestrisches Meer, ägäisches Meer, usw.)
– Namen der griechischen Inseln, Zeitumstellung
– Ein-und Ausladen der diversen Transportmittel in und aus der Fähre (Fährenklappen, Arbeiten der Fährmänner, Organisation und Zuteilung der Parkplätze, usw.)
Fast ununterbrochen gab es etwas zu lernen!
Zu den Inselnamen fällt mir noch eine kleine Geschichte ein: Da wollte uns ein älterer Herr erklären, wie die vor uns liegende kleine Insel heisst. Doch eine unserer Töchter wiedersprach ihm und sagte den richtigen Inselnamen. Daraufhin war der Mann überrascht und schaute sogleich in seinem GPS nach, woraufhin er etwas irritiert zugeben musste, dass unsere Tochter recht gehabt hatte und er fügte beeindruckt hinzu, dass unsere Kinder aber ganz schön interessiert seien……!
Etwas nachdenklich stimmte uns vor allem die Tatsache, dass uns auf der Reise fast vorwiegend nur ältere, pensionierte Leute begegneten. Das führte dazu, dass wir als Familie ganz besonders auffielen und vermehrt verstohlen beobachtet und von einzelnen sogar direkt angesprochen wurden, mit Worten wie: ‘Müssen ihre Kinder denn nicht zur Schule?’ Da wir ja nichts zu verheimlichen haben, stürzten wir uns jeweils in eine kurze Diskussion, was die Gegenüber sichtlich beeindruckte und ihnen hoffentlich nachhaltig zu denken gab.
Weiter hinterfragten wir die sinnlose Segmentierung der Touristen entlang der Jahresperioden – im Winter und Frühling die Pensionierten, im Sommer die Familien mit den hohen Saisonpreisen und im Herbst die DINKS (Double Income No KidS). Scheinbar kann unsere westliche und rational denkende Gesellschaft nicht anders als abspalten, zerstückeln, segmentieren und optimieren.
So kamen wir schliesslich, zwar etwas mehr als müde, aber immer noch froh gelaunt, früh-morgens um ca. 2 Uhr am Bestimmungsort an.
Wir haben ja einen längeren Aufenthalt vor uns und alle Zeit der Welt.
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