“Zeugnisse und Ferien bekomme ich keine!”

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“Zeugnisse und Ferien bekomme ich keine!”

Brief an SaraEin grosses Hobby unserer ältesten Tochter Sara ist das Briefeschreiben. Pro Woche bekommt sie mittlerweile mehrere Briefe aus diversen Ländern Europas und Amerika. So hat sie nun schon einige interessante Erfah-rungen mit Brief-kontakten sammeln dürfen und vor allem auch einige wirklich sehr schöne Brieffreundschaften aufbauen können.

Ein Erlebnis wird sie jedoch nicht so schnell vergessen: So ist es vor etwa zwei Jahren mal passiert, dass sie einem Mädchen nach mehrmaligem Briefwechsel auf eine schulische Frage geantwortet hat, dass sie nicht in die Schule geht – und es ist prompt kein Antwortbrief mehr zurück gekommen! Das war eine grosse Enttäuschung für Sara. Denn was für sie völlig normal und natürlich ist, ist für andere Kinder und ebenso Erwachsene oftmals völlig fremd und manchmal sogar bedrohlich! Dieses Erlebnis war glücklicherweise ein Einzelfall und schliesslich hat sie auch Brieffreunde, die ebenfalls nicht zur Schule gehen. Die Reaktionen von ihren anderen Brieffreundinnen fielen alle durchaus positiv aus auf die Nachricht vom ‘Zuhause lernen’. Die meisten Mädchen finden das sogar ‘total cool’ und ‘mega’!! Und die Meisten haben dann eine ganze Reihe von Fragen zu diesem Thema. Untenstehend ist ein Ausschnitt aus einem kürzlich geschriebenen Antwortbrief von Sara. Mittlerweile ist sie schon recht geübt, auf solche Fragen einzugehen:

Liebe N…

Vielen Dank für Deinen Brief. Ich gehe nicht in die Schule, weil ich nicht muss und weil ich Zuhause das lernen darf, was mich interessiert und nicht das, was der Lehrer sagt. Nein, ich habe keinen Privatlehrer. Ich werde auch nicht von meinen Eltern unterrichtet. Ich darf lernen was, wie, wo, wann, wie lange und mit wem ich will. Klassenarbeiten und Prüfungen muss ich auch keine schreiben. Und Zeugnisse und Ferien bekomme ich keine. Ferien ist für mich immer, wenn wir ins Ausland in die Ferien gehen. Hausaufgaben habe ich nie und aufstehen darf ich wann ich will. Meistens stehe ich aber sehr früh auf. Heute zum Beispiel um 6 Uhr! Es ist nicht so, dass ich nichts mache. Ich lerne sehr viel. Eigentlich bin ich immer am Lernen. Im Moment schreibe ich gerade ein Buch. Es soll ein dickes Buch werden. Und ich lerne auch gerade neu-griechisch. Französisch kann ich schon sehr gut und englisch recht gut. Sprachen liebe ich. Wenn ich in die Schule müsste, dann wären Sprachen vermutlich mein Lieblingsfach. Auch über Pferde lerne ich gerade sehr viel……….

Der Brief ist natürlich noch weiter gegangen…

Was für andere fast ein bisschen wie im Schlaraffenland klingt, ist für uns purer Alltag! Und dass man auch ohne Schule bestens lernen kann, das zeigen uns unsere Kinder jeden Tag aufs Neue!

By |2012-03-27T13:00:00+02:0027. März 2012|Briefe, Unschooling|0 Kommentare

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Unschooling

....... ist ein vom Kind geleitetes Lernen im normalen Wohn- und Lebensumfeld der Kinder, zusammen mit ihren Eltern oder nächsten Bezugspersonen ohne jeglichen Versuch die traditionelle Schule und ihre Lehrpläne nachzuahmen. Es gibt daher keinen geplanten Unterricht oder bestimmte Zeiten am Tag, für die schulähnliche Aktivitäten vorgeschrieben sind. Themen werden behandelt, wenn das Interesse des Kindes es verlangt. Die Eltern - oder die Personen, mit denen das Kind zusammenlebt – sind weniger Lehrer als Unterstützer und Begleiter der Lebens- und Lernprozesse.

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